ECommerce im Unternehmenskontext
Elektronischer Handel ist eben auch – Handel
Auszug aus der Definition für eCommerce von www.gruenderszene.de:
„E-Commerce ist die verkürzte Form für den englischen Begriff Electronic Commerce, welcher übersetzt elektronischer Handel oder auch Handelsverkehr bedeutet. Es handelt sich dabei nur um einen Handel, der im World Wide Web stattfindet. So bezeichnet E-Commerce hauptsächlich den Handel im Internet. Wobei nicht nur der Kauf- und Verkaufsprozess zu dem Begriff des E-Commerce zählt– auch etwaige Leistungen, wie in dem Sektor Kundenservice und Online-Banking zählen zu der Bezeichnung E-Commerce. Der Fokus liegt jedoch hier hauptsächlich auf dem elektronische Geschäftsverkehr in dem Bereich der B2C und B2B -Geschäfte.“
Was bedeutet das im Unternehmenskontext? Ein Online-Shop, egal ob B2B oder B2C, sollte wie ein eigenes Ladenlokal behandelt werden. Das schließt nicht nur die Präsentation der angebotenen Produkte mit ein.
Was erwarten wir von einer Einkaufsstätte?
Verlassen wir für einen Moment das Internet und begeben uns raus auf die Straße. Wenn wir in ein Geschäft gehen, dann erwarten wir in den allermeisten Fällen doch Beratung. Oder zumindest jemanden, der uns unsere Fragen beantwortet und uns durch das Sortiment führt.
Wir erwarten Ideen, wie was genutzt und welchen Mehrwert es uns bringt. Je nach Geschäft erwarten wir auch eine ansprechende Einrichtung und eine heimelige Atmosphäre des Willkommens.
Das Sortiment ändert sich, es gibt Angebote und Events, die uns im Laden halten und zum Wiederkommen animieren.
An der Kasse schenkt man uns ein Lächeln und bedankt sich für den Einkauf. Wir verlassen den Laden mit einem guten Gefühl – und mit unserer Ware.
Wie setzen wir das nun im Internet um?
Zugegeben, manche Dinge lassen sich im Netz nicht 1:1 umsetzen. Und im B2B geht man auch nicht mit der Ware aus dem Laden.
Doch es ist immer jemand da, der uns berät und uns die Vorteile der Produkte nahebringt. Vielleicht ist es auch nicht die Abwechslung, die uns immer wieder zu DEM einen Geschäftspartner bringt, aber schaden kann sie auch nicht. Firmenevents vertiefen die Geschäftsbeziehung.
Sicher gehört viel Phantasie dazu, auf dem Desktop, Tablet oder Smartphone eine Verkaufsfläche zu bieten, die annähernd an den stationären Handel heranreicht.
Doch ganz ehrlich: verdient der Kunde nicht, das man es versucht?
Alles, was Shopping ausmacht
Ich persönlich kaufe nicht gern im Internet ein. Es lässt all‘ das missen, was ich am shoppen schön finde. Der Kontakt zum Menschen. Das Berühren eines Produkts, um die Haptik zu spüren. Ausprobieren ohne Aufwand. Das Ambiente des Ladenlokals.
Für mich eignet sich ein Internetkauf nur, wenn ich etwas nachbestelle, von dem ich 100%tig weiß, dass ich genau das haben möchte. Denn dann sind mir die anderen Sachen herzlich egal.
Wenn eCommerce, dann richtig!
Schaue ich mir Online Shops im Internet an, so fühle ich mich selten dazu angeregt, dort einzukaufen. Selbst Firmen, die ihr Geld vordergründig im stationären Handel über ihre Filialen verdienen, lassen das missen, worum sie sich in ihren Geschäften so sehr bemühen.
Die Einrichtung ihrer Ladenlokale lassen sie sich etwas kosten, sie achten sorgsam auf eine wirtschaftliche Nutzung der Verkaufsfläche und Nutzen das Design, um ihr CI wiederzuspiegeln. Sie investieren in Personal, um Ansprechpartner für den Kunden sicherzustellen und locken durch Marketingaktivitäten und Angebote möglichst viele Interessenten in die Geschäfte.
Verglichen mit diesen Investitionskosten ist die Etablierung eines Online Shops schon fast ein Schnäppchen.
Noch lange kein Grund, es auch wie ein Schnäppchen zu behandeln.
ECommerce braucht ein Konzept
Wenn ein Unternehmen sich entscheidet, einen Online Shop zu etablieren, sollte es in seiner Planung genauso vorgehen, wie es seine Filialen bzw. Ausstellungsräume konzipiert. Dieses Konzept muss im Kontext des Unternehmens stehen und das gleiche Ziel verfolgen: Mehrwert für den Kunden.
ECommerce steht nie alleine. Die Kombination von Website, SEO & SEA, Corporate Identity des Unternehmens, Informationen über Sortimente, Firmenaktivitäten, den Nutzen der eigenen Produkte, Erfahrungsberichte, Anwendertipps und/oder auch facebook, instagram und twitter Einträge, je nach Unternehmenszweck, machen einen Online Shop lebendig.
Hier will ich sein, hier kauf ich ein.
Die technischen Möglichkeiten sind heutzutage so vielfältig und es lohnt sich, diese ebenso zu nutzen, wie man Standorte nach Kaufkraft und Reichweite wählt.
Im Internet ist die Reichweite grenzenlos. Man muss nur Interesse wecken, doch das muss man offline auch.
On- und Offline die gleiche Sprache sprechen
Manche Unternehmen leisten sich einen Online Shop, der losgelöst von anderen Unternehmenszwecken im Netz unterwegs ist. Das ist schade.
Um erfolgreich zu sein braucht es den Verbund von On- und Offline. Das Unternehmen, der Verkauf, das Marketing und das Internet sollten niemals losgelöst, sondern immer mit einem roten Faden verbunden sein.
Das schafft Authentizität und Glaubwürdigkeit. Das schafft Vertrauen. So gewinnt man Kunden.