Corona: #WirBleibenZuhause
Corona. SARS-CoV-2 / Covid-19, wie er richtig heißt. Ein Thema, dass ich eigentlich nicht in Angriff nehmen wollte. Zum einen bin ich kein Experte und weiß auch nur das, was ich aus den Nachrichten und dem Internet so an Informationen erhalte. Zum anderen hat uns das Thema sowieso schon fest im Griff. Mich allerdings auch, weshalb ich nun doch darüber schreibe.
Corona und die wirtschaftliche Folgen
Als das Virus China fest im Griff hatte, wusste ich, das wird die deutsche Wirtschaft enorm schwächen. Dass das Virus weltweit um sich greifen würde, wusste ich nicht. Als Verfechterin der regionalen Fertigung vieler nachgefragter Konsumgüter, dachte ich tatsächlich zunächst, wir könnten eine Lehre daraus ziehen, uns darauf besinnen, wie viele Vorteile die Produktion vor Ort doch mit sich bringt.
Dann kam Corona auch nach Europa und die erste Branche, die komplett einbrach, war die Veranstaltungsbranche. Insolvenz, Entlassungen und Kurzarbeit waren die Folge. Konzerne schickten ihre Mitarbeiter ins Home Office, Geschäfte, Restaurants und Imbissbuden blieben geschlossen und Innenstädte erinnerten mehr und mehr an Geisterstädte. Die deutsche Wirtschaft im Kampf gegen den totalen Stillstand.
Und ganz nebenbei sterben Menschen auf der ganzen Welt zu Tausenden!
Wer schon einmal eine liebe Person zu Grabe getragen hat weiß, wie viele Menschen ein einzelner Todesfall mitten ins Herz trifft. Diese Menschen bleiben nun notgedrungen allein. Sie können – und dürfen vielleicht sogar – nicht einmal persönlich Abschied nehmen – Ansteckungsgefahr. Kleinigkeiten, wie eine tröstende Umarmung, ein aufmunterndes Schulterklopfen bleiben aus und sind dabei doch so wichtig – wie sehr erfahren wir jetzt, da sie ausbleiben müssen. Ich fühle mit den Angehörigen der Toten, genau wie mit denjenigen, die in den Kliniken darum kämpfen, das Virus zu überleben. Die in dieser Zeit auch keine dringend benötigte Kraft aus Besuchen ihrer Liebsten schöpfen können, denn diese bleiben aus. Auch deren Angehörigen gehört mein Mitgefühl und ich wünsche Ihnen ganz viel Stärke und dass sie NIEMALS den Mut verlieren!
Krisen wie diese Corona – Pandemie bringen das Beste, wie auch das Schlechteste im Menschen hervor. Hamsterkäufe hinterlassen seit Wochen leere Regale in den Supermärkten. Hauptsache ICH habe von allem mehr als genug. Dabei geht es nicht nur um Klopapier, auch elementare Dinge wie Mehl sind seit Wochen nur noch mit viel Glück zu haben. Aus dem Lottogeschäft im REWE Markt meines Vertrauens ist zu hören, dass die Angestellten beschimpft, bespuckt und angehustet werden – weil es die Lieblingszeitung im Moment leider nicht gibt. Geht’s noch?
Auf der anderen Seite gibt es Nachbarschaftshilfen und eine Welle großer Dankbarkeit für alle Helden des Alltags, deren Job es ist, sich jeden Tag einem erhöhten Ansteckungsrisiko auszusetzen. Und natürlich auch für die, die sich freiwillig in Gefahr begeben, aus dem Drang heraus, helfen zu wollen.
In Zeiten von Corona ist jeder ein Held
Ich persönlich finde, dass jeder, der die Auflagen einhält, der auf Abstand zu anderen geht, Zuhause bleibt und seine persönlichen sozialen Kontakte auf Null reduziert, ohne dem Lagerkoller zu verfallen, aggressiv zu werden oder die Supermärkte leer zu kaufen, ist ein Held. Danke dafür! Das ist der wertvollste Beitrag, den ein Einzelner leisten kann.
Schreckliche Bilder erreichen uns aus aller Welt. Zunächst Italien, Spanien, Frankreich und wir selbst, sind es nun die USA, die die Macht des Virus zu spüren bekommen. Die Weltmacht Nr. 1 liegt am Boden.
Gerade sitze ich Zuhause vor dem Fernseher und schaue mir Bilder aus den USA an, schreckliche Szenarien von Toten, die in Massen abtransportiert werden, von Autoschlangen, die auf Essensspenden warten. Innerhalb von zwei Wochen haben sich knapp 10 Millionen Menschen dort arbeitslos gemeldet, denn Kündigungsschutz gibt es nicht. Footballvereine, nicht die Regierung, sorgen Kraft ihrer Finanzstärke für dringend benötigten Nachschub an Schutzmasken und -bekleidung für medizinisches Personal. Die Straßen sind leer und geben ein erschreckend deutliches Bild von der Anzahl der vielen Obdachlosen, denn sie sind fast die einzigen, die noch anzutreffen sind.
Corona SARS-CoV-2 / Covid-19 zeigt uns mit voller Macht die Schwachstellen eines Systems, dass die Welt liebevoll „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ nennt. Unbegrenzt – leider auch für das Coronavirus.
Fragen über Fragen: Was wird nach Corona?
Wir alle Fragen uns, wo soll das noch hinführen? Wo stehen wir, wenn die „Stunde 0“ gekommen ist? Was ist noch übrig von unserer Welt und wie gehen wir damit um? Wir werden ganz bestimmt nicht weitermachen können, wie bisher. Wie viele Unternehmen werden Konkurs anmelden müssen, wie viele Menschen am Ende ohne Job dastehen? Was ist mit all denen, die bereits vor Corona arbeitslos waren und durch das Virus in der Bemühung, ihre Situation zu verbessern, jäh ausgebremst wurden? Oder die vielen Menschen in der Probezeit? Ältere Arbeitssuchende, die es sowieso schon schwerer haben am Arbeitsmarkt? Was ist mit denen, die an der Schwelle zur Selbstständigkeit oder gerade erst am Anfang standen? Diejenigen, die nun durchs Raster fallen, weil sie nicht so wirklich ins Soforthilfeprogramm passen?
Ich wünsche mir
..., dass wir nach Corona neue Wege gehen, möglicherweise durch spezielle Förderprogramme für Menschen, die mit guten Ideen, jedoch ohne Sicherheiten, bereit sind, der Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen. Dass vielleicht Städte, Länder oder Kommunen Bürgschaften für Kredite übernehmen. Oder ähnliche Modelle, mit mehr Flexibilität und größerer Risikobereitschaft, denn ohne Risiko kein Gewinn
Was uns bleibt
...ist die Hoffnung, dass sich bald alles wieder bessern wird. Und dass wir alle es überleben. Dass mit neuer Solidarität und unkonventionellen Mitteln am Ende alles nicht nur gut, sondern besser wird. Nur, wenn wir durchhalten, werden wir Corona möglichst unbeschadet überstehen können. Denkt nicht nur an Euch, sondern auch an Andere!